Gelesen: *8 Tage im Juni* von Brigitte Glaser (Jugendbuch)
Inhalt:
Jenny und Lovis leben nur wenige Kilometer voneinander entfernt und doch könnte ihr Leben nicht unterschiedlicher sein. Lovis‘ Vater hat viel Geld, Jenny dagegen ist in einer Sozialwohnung zu Hause und weiß oft nicht, von welchem Geld sie das nächste Abendessen kaufen soll. Als Lovis an einer menschenleeren U-Bahn-Haltestelle von drei Jugendlichen zusammengeschlagen und auf die Gleise geschubst wird, ist es Jenny, die ihn im letzten Moment auf den Bahnsteig zieht. Doch sie läuft weg, bevor die Polizei kommt. Lovis dagegen geht das fremde Mädchen nicht mehr aus dem Kopf, er möchte sie unbedingt wiedersehen …
Quelle: luebbe.de
Meine Meinung:
Es geht hier um eine Geschichte, die mitten in Köln spielt. Für mich natürlich die perfekte Kulisse, da ich mich gedanklich an die Plätze beamen kann *lach*. Eine Geschichte, wie sie leider heutzutage jeden Jugendlichen auch treffen könnte. Zwei Charaktere, die sie unterschiedlicher nicht sein können, die vom Leben des jeweils anderen keine rechte Vorstellung haben und die durch ein dramatisches Erlebnis miteinander verbunden sind.
Beide haben mit diesem einschneidenden Erlebnis so ihre Probleme damit umzugehen, beide kennen die Welt des anderen nicht so wirklich und somit sind die Probleme und Missverständnisse vorprogrammiert. Trotzdem entwickelt sich zwischen den beiden mehr, als nur eine Freundschaft …
Ich finde, dass die Autorin hier eine interessante und auch spannende Geschichte, mitten aus dem Leben gegriffen, veröffentlich hat. Die Arbeit mit Streetworkern, das Leben in sozialschwachen Gegenden, das Kämpfen am untersten Existenslimit … dann noch die riesen Verantwortung, die teilweise auf Jugendlichen lastet … sowie Vorfälle, die leider zutreffen können und die erste Liebe natürlich. Das alles wurde hier zusammengefasst und ein Einblick gewährt.
Meiner Meinung nach war die Geschichte viel zu kurz … es hätte noch viel mehr geschrieben werden können … aber letztendlich wurde es auf den Punkt gebracht und hat mich am Lesen gehalten. Da diese Geschichte aber wirklich nur über 8 Tage ging, fand ich es fast ein bisschen zu viel des Guten an Action, Erlebnissen und Taten. Das hätte locker 2 Wochen gefüllt *lach*. Denn soviel Input auf 8 Tage nur zu setzen, das ist schon ein bisschen viel. Aber das soll dem Ganzen letztendlich, meiner Meinung nach, keinen Abbruch tun.
Ich hatte meinen Spaß am Lesen, der Schreibstil war fließend und es wurde abwechselnd aus der Sicht der 2 Hauptprotagonisten erzählt, wodurch sich das ein oder andere Puzzleteil zusammenfügte.
Guter Stoff für eine Geschichte, meiner Meinung nach aber doch ausbaufähig und somit auch vielleicht noch was interessanter. Aber rührend, emotional, bewegend und mit einer großen Bindung zur Realität und somit für mich eine perfekte Geschichte.
Bewertung:
4 von 5 Schmetterlingen, gebe ich gerne dieser Geschichte von Brigitte Glaser.