[Blogtour] “Ewig und Du” von Emily Bähr – Interview
Hallo ihr Lieben,
ich freue mich, dass ihr noch dabei seid, bei unserer Blogtour zu
Ewig und Du
von Emily Bähr
Noch mehr Themen und Einblicke findet ihr übrigens HIER im Tourplan!!!
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Steckbrief über Emily Bähr
Name: Emily Bähr
Alter: 23
Wohnhaft in: Zur einen Hälfte in einem kleinen Kaff in der Pfalz, mitten im Wald zur anderen in Belfast, Nordirland
Familienstand: In einer Beziehung
Haustiere: Eine alte Katze namens Katze, ein dicker Kater namens Rufus
Hobbies: Gaming, schreiben (hahaha!), lesen, reisen
Geschriebene Bücher: Ewig und du, ein paar Manuskripte, die auf meiner Festplatte lauern
Lieblingsfarbe: Grün
Lieblingsgetränk: Red Bull
Lieblingsessen: Surf’n‘Turf
Lieblingsbuch: Die Madaddam Trilogie von Margaret Atwood
Lieblingsland: United Kingdom
Lieblingslied: Marooned von Pink Floyd… und diverse andere
Lieblingszitat: “We’re all stories in the end. Just make it a good one, eh?” aus The Handsmaid’s Tale von Margaret Atwood
Interview mit Emily Bähr
Hallo liebe Emily, ich freue mich, dass ich dich im Rahmen der Blogtour zu deiner Neuerscheinung “Ewig und Du” interviewen darf 😉
Und ich freue mich interviewt zu werden. :3
Wie sieht bei dir ein Tagesablauf in groben Zügen aus? Wie legst du dir die Zeit des Schreibens? Oder geht das alles sehr spontan?
Chaos I am your mistress – oder so. An sich würde mir eine Routine sehr gut tun, aber ich bin einfach ein Mensch der Unordnung und das spiegelt sich auch in meinem Alltag wieder. Ich erledige die Sachen, die ich erledigen muss (in der Regel kurz vor knapp), gehe zur Uni und obwohl ich mir vornehme, jeden Tag zu schreiben – was gerade bei einer Deadline ganz sinnvoll wäre – kommt das Tippen wenn, dann immer wieder zwischendurch. Dadurch habe ich immerhin gelernt an allen möglichen Orten zu schreiben von der Uni-Bibliothek bis hin zum Lieblings-Fast-Food-Restaurant.
Hörst du beim Schreiben passende Musik, je nachdem was gerade so in deinem Schreibprozess dran ist?
Unterschiedlich. Manchmal kann ich mich bei Musik gar nicht konzentrieren und brauche entweder Stille oder eine normale Geräuschkulisse im Hintergrund, wie zum Beispiel in einem Café. Dagegen gibt es aber wiederum Szenen, die ohne Musik nicht funktionieren würden und die auch gerne entsprechend dem „Soundtrack“ gestaltet sind.
Wenn ja, was hörst du da gerne?
Auch das wechselt.
Gerne höre ich Gaming oder Anime OSTs, die im Hintergrund vor sich hindudeln, es sei denn ich habe eine bestimmte Szene oder einen Charakter zu einem Lied vor Augen. Bei Ewig und du habe ich zum Beispiel viel Modernes gehört: Alice‘ Thema war für mich zum Beispiel „Cool Kids“ von Echosmith.
Wer ist dein persönlicher Liebling aus dem aktuellen Roman und warum?
Leonard. Er hat sich vom „Joah, fügen wir da mal nen kleinen Jungen ein“-Charakter komplett verselbstständigt, ist dauernd wieder aufgetaucht und war am Ende nicht mehr wegzudenken, sodass ich es nicht lassen konnte, ihm im Epilog einen kleinen Spotlight-Moment zu geben. Es hat mir einfach unheimlich Spaß gemacht, ihn einzubauen, ihn zu schreiben, auch wenn seine Auftritte begrenzt waren.
Wieso spielen gerade ENTEN eine etwas größere Rolle in deinem Buch?
Diese Frage musste kommen. Haha. Ich glaube, das ist auf ein frühkindliches Erlebnis zurückzuführen. Einer meiner Lieblingsfilme war schon immer „About a boy“, der im Deutschen den Untertitel „Der Tag der toten Ente“ trägt. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber ich glaube diese ganze Geschichte hat mich unterschwellig dazu inspiriert einen Young Adult Roman zu schreiben, der in England spielt. Und ja, da ich es grausam finde Enten mit einem Laib Brot zu erschlagen, durften sie bei Ewig und du ein besonderes Plätzchen einnehmen.
Den Leser erwarten hier ja einige brisantere Themen in deinem Roman unter anderem der Selbstmordgedanke von Lefke und die Demenz der Oma? (Weiteres erwähnen wir hier mal nicht – soll ja spannend bleiben). Inwiefern war es dir wichtig genau diese Themen aufzugreifen und zu einer Geschichte zu machen?
Zuerst einmal vorweg möchte ich sagen, dass ich persönlich eigentlich weniger ein Freund von „reinen“ Lovestories bin und gerade, als ich auf die Idee kam, so etwas zu schreiben, fiel es mir unheimlich schwer, mir einen Plot zu überlegen. Meiner Meinung nach kann ein Buch von einer Lovestory alleine nicht leben und braucht einfach eine vordergründige Geschichte und Thematik, die dem Ganzen ein wenig mehr Realität und Substanz einhaucht.
Eine Antwort auf die Frage zu finden, warum ich mich ausgerechnet für die angesprochenen Themen entschieden habe, ist schwierig und ich lehne mich jetzt so weit aus dem Fenster, zu sagen, dass eines der beiden Themen, kein Fremdwort für mich ist. Das mag jetzt jeder auslegen, wie er will.
Persönlich interessiere ich mich außerdem sehr für psychische Krankheiten und wollte hier einfach eine etwas andere Annäherung an das Thema heranwagen, weil letzten Endes auch jeder seinen eigenen Weg wählt, damit umzugehen. Für mich stand daher nicht zwangsläufig die Wahl des Themas selbst im Vordergrund, sondern mehr die Darstellung, wie eine Betroffene ihre eigene Situation aufnimmt und verarbeitet.
Lefke ist ja eine Figur – die die Meinungen spaltet – der Sarkasmus und die Gemeinheiten die sie so vom Stapel lässt lassen ja die Gemüter spalten. Wieso hast du die Figur so gewählt?
Weil ich eine Figur wollte, die echt ist und über die man als Leser nachdenkt. Viel zu oft werden die „bösen“ oder „fragwürdigen“ Charaktere zu Nebenrollen oder Feinden degradiert oder machen wenn nicht eine 180 Grad Wendung durch, obwohl sie im echten Leben eine ebenso große Daseinsberechtigung haben wie das schüchterne, aber liebenswerte Mauerblümchen oder die selbstbewusste, aber verschlossene Heldin.
Ich habe mich nicht für Lefke entschieden, weil ich wollte, dass sie vom Publikum gemocht wird – als jemand der zu Schulzeiten als kleiner Nerd selbst eher auf der Abschussliste stand, könnte ich das vermutlich nicht mal selbst – sondern einfach nur ihre Seite der Geschichte darstellen. Zeigen, dass die arrogante Schnepfe, die gerne auf anderen herumhackt ebenso eine echte und reelle Geschichte besitzt, wie alle anderen; dass das Bad Girl auch denkt und fühlt – nur eben anders als wir es uns von einer Protagonistin vielleicht erwarten und hoffen. Und dass sie sich – nach allem – trotzdem zum Besseren verändern kann, ohne sich selbst dabei untreu zu werden.
Gibt es hier Verbindungen / kleine Bruchstücke, die sich in deinem Umfeld / Leben so oder so ähnlich abgespielt haben?
Definitiv. Ich bin der Meinung, dass Geschichten erst dann richtig Leben bekommen, wenn man zumindest weiß, wovon man spricht – was jetzt nicht bedeutet, dass man sich als Autor von Fantasy Geschichten ebenfalls in einen Wald voller Elfen verirrt haben muss.
Ich benutze meine Stories zwar nicht, um Traumata aufzuarbeiten, aber ich finde, dass ein bisschen eigene Erfahrung, es einem erheblich einfacher machen, Themen, Orte oder auch Charaktere darzustellen.
Allerdings muss ich an dieser Stelle sagen: Nein, bisher habe ich es noch nicht geschafft, dass sich eine Ente mir mehr als zwei Schritte nähert. ☹
Wie läuft das bei dir und deinen Protagonisten eigentlich? Viele Autoren sagen ja immer mal, dass es sich manchmal während des Schreibens ganz schön verselbstständigt … ist das in deinem Falle auch so?
Ausnahmsweise, nein. Während sich normalerweise jeder Charakter aus jeder meiner Stories irgendwann auf ein eigenes Abenteuer begibt – zumindest fühlt es sich für mich danach an – so war Lefke von Anfang bis zum Schluss Lefke, wie sie sein und sich entwickeln sollte. Ich glaube, ich hatte kein einziges Mal Gedanken von wegen „Was wäre, wenn sie jetzt…“ und musste eher sie manchmal zwingen, etwas gegen ihren Charakter zu tun, als umgekehrt.
Gibt es für dich eine Stelle, einen Protagonisten eine Begebenheit … aus einem deiner Bücher, die dir besonders am Herzen liegt oder besonders in Erinnerung geblieben ist?
Hm… ich habe Ewig und du 2015 geschrieben, von daher ist es schon eine Weile her und schwer, mich daran zu erinnern. Ich glaube Louis, liegt mir besonders am Herzen und ich denke da werden mir viele Leser recht geben, weil er einfach ist, wie er ist.
Und ja… eine Sache, die mir tatsächlich im Gedächtnis geblieben ist, allerdings nicht sonderlich positiv: Eine SMS, relativ am Ende der Geschichte. Ich glaube es gab acht Entwürfe dafür. Drei davon waren in Englisch, weil ich einfach nicht die passenden Worte finden wollte, bevor meine Lektorin die Mauer an Text, die ich ursprünglich formuliert hatte, auf die wesentlichen Dinge heruntergekürzt hat.
Dürfen wir von Emily Bähr noch einiges mehr erwarten?
Definitiv, aber viel darf ich derzeit noch nicht verraten, daher nur zwei Dinge.
Erstens: Ich verlasse mit der Story die Gegenwart und springe ein paar hundert Jahre in die Zukunft.
Zweitens: April 2018. ?
So … nun noch 3 etwas kreativere Fragen:
Wenn du mitten in eine Geschichte / ein Buch hineinspringen könntest –um direkt mit dabei zu sein – welche Geschichte wäre das? Welche Rolle würdest du da übernehmen/erleben wollen und warum?
Der Herr der Ringe. Unterwegs mit Aragorn, Gimli und Legolas. Anlauf, Arschbombe und rein – darüber muss ich nicht mal nachdenken.
Was ist ein dein größter Traum / Wunsch– den du dir irgendwann noch erfüllen möchtest?
Eine Weltreise, inklusive Osterinsel, Machu Picchu und Himalaya
Welche 3 Dinge würdest du zwingend mitnehmen auf eine einsame Insel?
Hängt natürlich stark von der Ausgangssituation ab. Muss ich da überleben oder darf ich Urlaub machen, sodass mir Futter und Strom zur Verfügung stehen. Wenn ja, dann:
Mein Tablet mit eBooks und Musik Flatrate
Einen Volleyball, damit ich mir einen Freund basteln kann
Eine Hängematte
Liebe Emily, ich danke dir für deine Zeit und deine interessanten Antworten.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg mit „Ewig und Du“ und hoffe, dass wir noch einiges von dir Lesen werden.
Ich danke für das freundliche Interview und die interessanten Fragen, die mich teilweise echt ins Schwitzen gebracht haben. ?
15 Kommentare
Pingback:
Jenny siebentaler
Die besondere Verbindung habe ich mit meiner Autistischen Tochter mit der ich einfach unsere eigenen kleinen Geschichten und Abenteuer erlebe und sie nicht missen möchte-denn unsere kleine besondere Welt erlebt eben kein anderer mit!
LG Jenny
Bibilotta
DAS glaub ich dir sofort – und das Schönste – es kann dir auch keiner nehmen – diese besondere Verbindung und die dazugehörigen kleinen Geschichten und Abenteuer 😉
Daniela Schiebeck
Ich habe eine richtig besondere Beziehung zum Fußball, gehe seit 20 Jahren zu jedem Heimspiel meiner Hertha ins Stadion.
Liebe Grüße,
Daniela
Bibilotta
Huiiii…. eine sehr treue und langjährige Verbindung … nicht schlecht.
Meins ist Fussball ja nicht – aber schön, dass du soviel Spaß damit hast 😉
karin
Hallo und guten Bianca,
wie jeder Mensch auf der Welt habe ich auch im Tierreich meine Lieblingstiere.
Traum vom Fliegen wohl…grins…
Bei mir sind es persönlich die Vögel und da gerne auch die Raubvögel..wie Falke, Habicht, Mäusebussard, aber auch Uhu`s .
Ich mag es wenn sie am Himmel ihre Kreise ziehen bzw. sich plötzlich aus großer Höhe auf eine Beute stürzen.
Letztes Jahr durfte ich bei einer Greifvogelschau einem Uhu über die Federn streichen.
….das hat mich schon etwas Mut gekostet……..ist was anders als auf einem Bild oder im TV….das war wirklich ein Erlebnis..Wow….
Auch süss die kleine Stockenten, wenn sie im Frühsommer ihrer Mama folgen…..egal wie oder wo…zu putzig oder? Da schaue ich auch gerne zu…..
LG…Karin..
Bibilotta
Diese Tiere sind auch sehr faszinierend – vor allem wenn sie auf einmal sich runter auf die Beute stürzen. Und WOW … einem Uhu die Federn zu streichen – da muss man auch eine Menge Mut haben – ich find sie ja auch faszinierend – aber ich hab auch einen heiden Respekt vor ihnen 😉
Und klar … kleine Stockenten die hinter der Mama herwatscheln – das kann sooooooo süß sein 😉 <3
Ich seh schon - wir verstehen uns *lach*
Birgit
Hallo!
Oh ja, besondere Verbindungen und Anziehungen gibt es immer wieder (ich schließe jetzt aber mal Menschen und Tiere aus). In meiner Jugendzeit war es Schweden — ich habe sogar auf der Abendschule drei Jahre lang Schwedisch gelernt. Dann standen die USA im Vordergrund — der amerikanische Westen hat mich eigentlich schon immer fasziniert. Ich liebe auch Disney, was man unschwer erkennt, wenn man mich zu Hause besucht. 😉 Vor ein paar Jahren habe ich gerne Videospiele gespielt (besonders Tomb Raider und Silent Hill). Eine große Anziehung besteht auch zu grafischem Design — einmal damit angefangen, konnte ich nicht wieder aufhören, auch wenn ich wellenweise nicht genug Zeit dafür habe. Fotokameras ziehen mich auch seit meiner Kindheit magisch an. Fotografie ist für mich entspannender Alltag. 🙂
Viele liebe Grüße,
Birgit
Bibilotta
Huiii … dann haste aber schon einige enge Anzidhungen hinter dir … klingt aber alles spannend und interessant -wer weiß, was da noch so auf dich zukommt 😉
Bianca Schweizer
Huhu Bianca,
zuerst einmal DANKE für den tollen Blogbeitrag.Er war wieder mal mehr als gelungen?
Ich habe mir jetzt länger Gedanken darüber gemacht, ob ich zu irgend etwas oder irgendwen eine besondere Verbindung habe….
Ich würde spontan meine Kinder nennen.
Wir haben halt gemeinsam ziemlich viel Scheisse erlebt, was unsere Bindung noch verstärkt hat.
Meine Jungs sind jetzt 22 und fast 21.
Eigentlich ein Alter, indem man an Partys Mädchen und Auszug denkt.
Aber da sind meine Kinder noch weit entfernt von.
Sie gehen zwar ihre eigenen Wege und das sollen sie ja auch, aber unsere Bindung ist so stark, dass wir uns niemals im Stich lasen würden.
Bibilotta
Das ist sooooooo toll – und schön – das wünsche ich mir zu meiner Tochter auch, dass die enge Bindung lange anhält – auch in der Phase des eigentlich Flügge werdens 😉
Da kannst dich echt glücklich schätzen – gibt auch andere Fälle 😉
Manuela Schäller
Huhu,
Danke für die tollen Zeilen,
eine besondere Beziehung? Zu meiner Familie ja, aber sonst schatte ich mich von solchen Gefühlen eher ab, da mit das immer irgendwie weh tut daran oder darüber nachzudenken, obwohl man das kaum kann.
Wenn ich an meinen Opa denke und das kleine Dorf wo ich einen großen Teil meiner Kindheit verbracht habe wird mir schon weh ums Herz.
LG Manu
Bibilotta
Das ist auch nicht einfach, wenn enge Verbindungen kaputt gehen oder getrennt werden …. aber man kann ja auch zu anderen Dingen eine enge Verbindung haben – was nicht so schmerzlich ist 😉
Katja
Hallo,
ein toller Abschluss der Blogtour! Vielen Dank dafür! Das Interview war sehr schön zu lesen. Ich denke, am ehesten habe ich eine besondere Verbindung zu Katzen. Katzen haben ein gutes Gespür für Menschen und wissen genau, wer gut zu ihnen ist. Und ich liebe Katzen einfach, weil sie auch spüren, wie es einem geht, weil sie auf ihre Weise sehr treu, klug und einfühlsam sind.
Liebe Grüße
Katja
Bibilotta
Freut mich, dass dir der Abschluss gefallen hat 😉
Und ja – Katzen sind schon was besonders (hab ja auch zwei hier).
Tiere generell haben ein feines Gespür für Gefühle und Schwingungen…. und das schönste – sie sind treu und ehrlich … im Vergleich zum Menschen – und das ist schon was besonderes.