Emily Bones – Die Stadt der Geister: gruselig, spannend, abenteuerlich
Emily Bones – Die Stadt der Geister
Was ein Buch – das total schon durch seine Aufmachung besticht. Ein Cover, das gruselig, kindgerecht schön sich gestaltet – und das im Sonnenlicht mit goldener Aufmachung erstrahlt. Ein Cover, das man gerne mal was länger betrachtet und ungern aus den Händen legt.
Ich war gespannt ob der Inhalt genauso bestechend sich gestaltet, wie die Aufmachung an sich … und davon werde ich euch gleich berichten.
Worum geht’s in diesem Kinderbuch?
Ein Schmöker mit atmosphärischem Setting und eine Geschichte, die Tim Burton verfilmen würde
Emily glaubt zu träumen, als sie sich eines Nachts in einem Grab wiederfindet. Aber es ist kein Traum. Entsetzt stellt sie fest, dass sie gestorben ist und nun als Geist auf dem Friedhof Père Lachaise herumspuken muss. Aber sie denkt gar nicht daran, sich damit abzufinden. Denn sie ist keines natürlichen Todes gestorben, und fortan hat Emily nur noch ein Ziel: Sie will ihren Mörder finden und sich das Leben zurückholen, das er ihr gestohlen hat. Doch das ist selbst für einen Geist viel gefährlicher, als Emily es je für möglich gehalten hätte …
Für Kinder ab 10 Jahren.
Ein Leben als Geist – Emily Bones Abenteuer
Emily Bones – ein 13 jähriges Pariser Mädchen – wacht in einem ihrer übelsten Albträume auf … sie ist ein Geist. NEIN – das kann so nicht sein, doch egal was Emily Bones auch versucht – es ändert sich nichts. Sie muss sich mit der Situation auseinandersetzen – sie ist ein Geistermädchen. Ein Geist in der Welt der Untoten… und das bringt ein großes Abenteuer für Emily Bones mit sich.
Gruselig schön – sanfter Einstieg – steigernder Gruselfaktor
Wenn sich am Anfang noch alles sehr sanft gestaltet – so ist das der genau richtige Einstieg für die angepriesene Altersklasse. Doch das bleibt nicht so – nach und nach wird es immer gruseliger, spannender und ja – ein stetiges Ansteigen an gruseligen und teilweise auch sehr lustigen Passagen. Es ist einfach abenteuerlich und gruselig schön.
Tolles, bildhaftes und sehr ausgefallenes Setting – Charaktere die begeistern
Was hat sich Gesa Schwartz hier nicht alles einfallen lassen – erschreckend und humorvoll – spannend und abenteuerlich – und auch sehr außergewöhnlich, in was für eine Welt man hier als Leser entführt wird. Mit einem altersgerechten, mitreißenden und flüssigem Schreibstil wird man hier ganz langsam, aber sich in diese etwas andere Geschichte entführt.
Emily Bones – die nun als Geist durch die Welt geht – hat so einiges zu verdauen und muss sich erstmal mit der ganzen Situation an sich auseinandersetzen. In der Geisterwelt sieht doch alles was anders aus – und da gibt es allerhand zu erfahren und zu wissen – wenn sie nicht sofort wieder von der Bildfläche verschwinden will.
Die Charaktere sind klasse – sie wachsen mit sich und sind sehr ausgefallen und abenteuerlich ausgeschmückt. Es war mir eine Freude, sie alle kennenzulernen und hier in das Abenteuer mit abzutauchen. Es machte riesig Spaß.
Stellenweise langatmig – was aber nötig war
Ich habe Anfangs mit meiner Tochter in das Buch reingelesen – sie war natürlich neugierig was es hier zu entdecken gibt, mit ihren 10 Jahren. Wollte es aber nicht alleine lesen, weswegen wir es gemeinsam getan haben.
Doch nach knapp 100 Seiten konnte ich sie nicht mehr dranhalten – es dauerte ihr alles zu lang und die nötigen Ausschweifungen, damit man den Einblick erhält, konnten sie nicht am Ball halten. Man muss also hier schon abwägen, ob das Kind schon soweit ist, um solche Bücher zu lesen. Wir probieren es in einem Jahr nochmals, was ich jetzt auch nicht schlimm fand.
Ich selber finde, dass es für Kinder in dem angegebenen Alter noch kritisch ist, hier wirklich am Ball zu bleiben. Aber das kann ja jeder selbst entscheiden – jedes Kind ist anders.
Ich fand es klasse – auch wenn ich dann alleine weiterlesen musste / durfte.
Tolle Aufmachung, tolle Kapitelgestaltung, geniale Story
Toll fand ich auch die Gestaltung der Kapitel. Diese wird durch eine schöne Illustration, einer fleischfressenden Planze am Kapitelanfang aufgehübscht. Das fand ich richtig toll – und passte zur gesamten Aufmachung des Buches wunderbar. Die Story war faszinierend, anders und ja – sehr abenteuerlich und gruselig.
Was die Altersangabe angeht – da sollte jeder selbst reinlesen und entscheiden, ob die Kinder mit 10 Jahren das schon schaffen -oder vielleicht einfach gemeinsam reinlesen – nicht dass es euch geht wie mir mit meiner Tochter 😉
Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt!
Mehr über Gesa Schwartz (Autor)
Gesa Schwartz wurde 1980 in Stade geboren. Sie hat Deutsche Philologie, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Ihr besonderes Interesse galt seit jeher dem Genre der Phantastik. Nach ihrem Abschluss begab sie sich auf eine einjährige Reise durch Europa auf den Spuren der alten Geschichtenerzähler. Für ihr Debüt „Grim. Das Siegel des Feuers“ erhielt sie 2011 den Deutschen Phantastik Preis in der Sparte Bestes deutschsprachiges Romandebüt. Zurzeit lebt sie in der Nähe von Hamburg in einem Zirkuswagen.
Mehr über Felicitas Horstschäfer (Illustratorin)
Felicitas Horstschäfer arbeitet seit ihrem Diplom an der Fachhochschule Münster im Jahr 2009 als freischaffende Designerin im Bereich Cover, Illustration und Buchkonzept. Neben Buchverlagen, Printmedien und Wirtschaftskunden zählen Papeterie-Hersteller im In- und Ausland zu ihren Kunden. Sie lebt und arbeitet in Berlin.