Gegen Mobbing – 10 Tipps die helfen können / #Bleibdu
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Mobbing – keiner ist davor geschützt
Heutzutage trifft man Mobbing überall an. Leider. Da ist keiner vor geschützt und sicher. Umso wichtiger ist es, dass man sich mit dem Thema befasst und damit auseinandersetzt. Nur so kann man gegen Mobbing was tun – egal ob man selbst betroffen ist auf der Arbeit, im Netz (Cybermobbing auch genannt) oder eben die eigenen Kinder die in der Schule oder generell im Alltag damit konfrontiert werden.
Was kann man tun wenn man betroffen ist?
Dieser Frage stellt man sich sehr schnell, wenn man denn betroffen ist, oder eben anderen Hilfe geben möchte. Ich hab mich jetzt seit einiger Zeit intensiver damit auseinandergesetzt und auch schon meine ersten Erfahrungen als Mutter machen müssen. Es ist nicht so einfach, wie man es sich immer vorstellt – und es gibt keinen reinen Leitfaden, der einem sicher garantiert, dass man damit das Problem beheben kann. Aber man kann diese Punkte durchaus als “Erste-Hilfe-Maßnahmen” ansehen und je nach Situation dann die nächsten Schritte einleiten.
Es lässt sich leider nicht generell pauschalisieren – aber man kann sich daran super orientieren und ich hab das Gefühl, die Sache was entspannter angehen zu können. Auch wenn meine Tipps aus der Sichtweise als Mutter und mein Kind betreffend sind – so kann man sie durchaus auch in abgewandelter Form für andere Situationen als Anhaltspunkt nutzen.
10 Tipps gegen Mobbing
die teilweise aus meiner eigenen Erfahrung stammen
und ein Anhaltspunkt sind,
die Sache sinnvoll anzugehen.
Auch wenn meine Tipps aus der Sichtweise als Mutter und mein Kind betreffend sind – so kann man sie durchaus auch in abgewandelter Form für andere Situationen als Anhaltspunkt nutzen.
Sei stark – wehr dich!
Diesen Tipp gebe ich meiner Tochter regelmäßig mit auf den Weg. Ich verlange nicht von ihr, dass sie Schlägereien oder sonstwas anstiftet. Ich fordere sie lediglich dazu auf, dem Verursacher die Stirn zu bieten. Sei es, dass sie ständig gehänselt, geschubst oder auch geschlagen wird – sie soll demjenigen die Stirn bieten. Dabei versuche ich ihr klar zu machen, es reicht oftmals schon, wenn sie sich umdreht und denjenigen einfach ein paar Worte entgegenbrüllt wie “Lass mich in Ruhe!” oder “Hör auf, ich mag das nicht!” – aber so lautstark, dass andere darauf aufmerksam werden.
Sei stark – das ist unser Motto – keine Schwäche zeigen, denn das bietet noch mehr Zündstoff für den anderen – und damit fahren wir momentan ganz gut. Sehr gut fühlt sie sich auch durch ihren Jujitzu Sport – um sich auch im Härtefall zu wehren und verteidigen zu können. Gerade als Mädchen find ich das sehr wichtig. Außerdem stärkt das das Selbstbewusstsein – und das kann eine große Stütze sein.
Mach dir Notizen
Das ist mir inzwischen eine große Hilfe auch, gerade weil man sehr schnell das ein oder andere vergisst. Es wird sogar oftmals empfohlen ein “Mobbing-Tagebuch” zu führen – gerade um bei Klärungsgesprächen auch dann die nötigen Fakten parat zu haben. Für mich als Mutter ist es dann auch noch überschaubar, ob es sich gerade nur um kindliches Gerangel und Gestreite handelt oder doch schon in die Mobbing Schiene evtl. übergeht.
Es ist also nicht verkehrt, sich solche Vorkommnisse immer zu notieren. Man weiß ja nie.
Gebt euren Kindern Halt !!!
Vor Ort stark sein – aber daheim oder unter Freunden, die Hüllen fallen lassen und den Frust ablassen – das ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Dabei sollte man klar aufzeigen – DU BIST NICHT ALLEIN – es gibt Leute die für dich da sind, die immer ein offenes Ohr für dich haben. Gebt den Kindern die Möglichkeit ihren Druck abzulassen und nicht alles in sich hineinzufressen. Zeigt, dass ihr immer ein offenes Ohr für die Belange habt und lasst eure Kinder wissen, dass es keine Schande ist, wenn man schwach und verletzt ist – und man es nicht alleine durchstehen muss. Zeigt auch ruhig auf, an wen sich euer Kind noch wenden kann, wenn es mal nicht mit euch Eltern darüber reden möchte.
Stärke das Selbstbewusstsein – mache Rollenspiele
Es ist nicht immer leicht, gerade den Kindern aufzuzeigen, was sie für Möglichkeiten haben, um sich zu schützen und zu wehren. Das kann man aber zu Hause ganz toll in Rollenspielen üben und verdeutlichen. Je nachdem was vorgefallen ist, spielen wir die Szenen nach und überlegen uns, wie man hätte reagieren können. Ich habe das Gefühl, dass gerade das meiner Tochter Stärke gibt – und immerhin den ein oder anderen Lösungsvorschlag vielleicht auch für die Zukunft bietet. Dabei tauschen wir auch die Rollen – damit man einfach die Sicht des Täters und des Opfers deutlicher macht.
Seid präsent – zeigt, dass ihr aufmerksam seid, wendet euch an die Schule oder die betreffenden Institutionen
Dazu sollte man sich auch von der Schule nicht stoppen lassen. Ich hab schon die Erfahrung gemacht, dass ich von der Klassenlehrerin abgefertigt wurde, mit unserem Problem. “Sie klären das” und solche Worte – und was ist passiert? Nicht viel. Hat sich die Situation verbessert? Nicht wirklich – nur kurzweilig. Doch das passiert mir so kein zweites Mal mehr. Es gibt mehr als nur den Klassenlehrer als Anlaufstelle in der Schule – und das werde ich beim nächsten Vorfall auch nutzen.
Man kann auch sehr gut die Elternabende oder andere schulische Veranstaltungen nutzen um auch mit anderen Eltern ins Gespräch zu kommen. Dabei merkt man dann vielleicht auch, dass man nicht alleine mit dem Problem dasteht und kann gemeinsam dann auch mehr erreichen.
Das sollte auch möglich sein, wenn man auf der Arbeit gemobbt wird. Sich mit Kollegen (denen man vertraut) austauschen, ob sie auch solche Erfahrungen machen – oder zumindest mit Außenstehenden mal darüber reden. Dazu sollten Freunde und Familie ja schließlich da sein.
Kontaktiere NICHT die Eltern des Täters
Das ist einer der größten Fehler – der mir auch schon passiert ist. DAS BRINGT NICHTS. Jeder versucht nur in erster Linie sein Kind zu schützen und so führt es nur dazu, dass die Eltern sich letztendlich in den Haaren haben.
Geht direkt an die Sonderpädagogen an der Schule, oder an andere Anlaufstellen, die es inzwischen an jeder Schule auch geben sollte. Lasst euch nicht abwimmeln – sondern bliebt am Ball bis es geklärt ist.
Stärke dein Kind – Komplimente und positives Feedback
Ganz wichtig – lass dein Kind regelmäßig wissen, wie einzigartig und toll es ist. Bestärke es in seinem Können und Wissen – zeig ihm auf, was für tolle Eigenschaften es an den Tag legt – und lenke es mit positiven und schönen Ereignissen ab, von den üblen Taten, die es im Alltag erleben muss.
Auch Mobber haben Probleme
Jeder Mobber hat seine eigenen Sorgen und Probleme – und um von diesen Wegzukommen oder davon Abzulenken lässt er den Druck an den Schwächeren ab. Das ist keine Entschuldigung – aber das sollte man immer im Hinterkopf behalten. Mobber haben oftmals ebenfalls so ihre Sorgen und Probleme – und damit sie keine Schwäche zeigen müssen, lassen sie das an anderen raus und stellen sich auf die Mobberseite. Das hab ich auch schon des Öfteren mitbekommen und erlebt.
Einen kühlen Kopf bewahren
Das ist das A und O. Nicht immer einfach – ich weiß es aus eigener Erfahrung. Als Elternteil hängt man emotional da sehr tief mit drin – aber überstürzte Handlungen helfen gar nichts – auch das kann ich aus eigener Erfahrung leider sagen. Man sollte die Sache aber erstmal sacken lassen – und dann in ruhe überlegen, was man als nächstes sinnvolles tut. Dazu ist es wiederum hilfreich sich mit Vertrauenspersonen auszutauschen UND auch dann die Schule zu kontaktieren.
Klassen- und Schulwechsel – das sollte der letzte Schritt sein
In ganz hartnäckigen Fällen sollte man dann erst an diesen Schritt denken. Manchmal hilft nur noch ein Ortswechsel, wenn die Sache sich zu sehr verfestigt hat und eurer Kind wieder in ruhe durchatmen möchte – aber das sollte dann wirklich der letzte Schritt sein, den man aber vielleicht auch umgehen kann, wenn es sich auch auf anderen Wegen klären lässt.
NICHT vorschnell sein!
Das wäre noch mein letzter (und auch schon 11. Tipp). Nicht alles gehört gleich in die Schiene “Mobbing”. Jemanden sofort als Mobber zu bezeichnen ist also nicht richtig – daraus kann schnell der Vorwurf von “übler Nachrede” werden. Von Mobbing wird eigentlich erst geredet, wenn Mobbing- Handlungen über mehrere Monate hinweg statt gefunden haben.
Man muss da schon auch unterscheiden, was ist altersgemäßes stänkern, foppen und ärgern oder was ist wirklich schon Mobbing.
Das sind jetzt so meine Tipps – wenn ihr noch welche parat hab, die ich nicht aufgeführt habe – dann hinterlasst mir das gerne unten in den Kommentaren – man lernt nie aus – und ich werde die Sammlung dann gegebenenfalls hier noch erweitern mit euren Tipps und Vorschlägen.
Lektüren, passend zum Thema
Mobbing – Nicht mit mir!
Passend zum Thema Mobbing kann ich euch den Ratgeber “Mobbing – Nicht mit mir” empfehlen. Dieser Ratgeber ist beim Goldmann Verlag erschienen und greift das Thema Mobbing sehr interessant auf. Dabei werden beide Seiten (Mobber und Gemobbter) sowie Cybermobbing und noch einiges mehr auf. Es werden Erfahrungsberichte aufgeführt, Hilfestellungen aufgeführt und noch vieles mehr. Der Hintergedanke – nur wer das Thema versteht, kann aktiv gegen Mobbing vorgehen.
Über zwei Millionen Menschen sind in Deutschland von Mobbing betroffen – sei es am Arbeitsplatz, in der Schule oder in sozialen Medien. Psychotherapeut und Mobbing-Experte Dr. Holger Wyrwa erläutert, warum es jeden treffen kann, aus welchen Gründen jemand zum Mobber wird und was man dagegen tun kann. Denn wer die Hintergründe versteht, kann aktiv gegen Mobbing vorgehen. Darüber hinaus liefert Wyrwa ganz konkrete Strategien, die Betroffenen helfen, Blockaden im Kopf zu lösen und sich selbst zu verteidigen. Ein Thema, das uns alle angeht!
Quelle: randomhouse.de
“Die Neue” von Sarah Bannan
Ein toller Jugendroman, der die Thematik ebenfalls sehr erschütternd und nachvollziehbar aufgreift ist “Die Neue” von Sarah Bennan, im Droemer Knaur Verlag erschienen. Hier wird das Thema Mobbing sehr stark in den Mittelpunkt gebracht und lässt den Leser die Geschichte, die sich überall so hätte abgespielt haben können, auf sehr gefühlsgewaltige und kalte Art und Weise erleben.
Meine Rezension zu “Die Neue”
Quelle: droemer-knaur.de
Als Carolyn Lessing neu an die Adam’s High kommt, sind zunächst alle angetan. Die Lehrer von ihrer Intelligenz, die Mädchen von ihrem Stil und die Jungs von ihrer Schönheit. Doch dann verliebt sie sich in den falschen Jungen, und dessen Ex-Freundin startet über Facebook eine fiese Hetzkampagne. Nach und nach kippt die Stimmung, bis die öffentliche Demütigung aus dem Ruder läuft und in einer Katastrophe mündet, nach der nichts mehr so ist wie es war.
Die Aktion #Bleibdu
Alles rund um das Thema: Mobbing
100 Artikel in 50 Tagen, mit toller Unterstützung von vielen Verlagen und Gesichtern aus Buch-, Musical-, Musik und Bloggerszene.
Was erwartet euch?
Im Rahmen der Aktion werden Anlaufstellen vorgestellt, Tipps und Wissenswertes rund um das Thema werden aufgeführt und Interviewpartner erzählen von ihren Erlebnissen und Erfahrungen.
Denn nur, wer Mobbing versteht – kann was dagegen tun.
Alles zur Aktion: bleibdu.de
Die ersten interessanten Beiträge sind schon online … also schaut unbedingt HIER mal rein – um euch einen kleinen ersten Einblick zu verschaffen. Ich bin begeistert, wer sich hier alles zu Wort meldet und was für interessante Einblicke sich hier ergeben.
5 Kommentare
Susanne G. von Bücher aus dem Feenbrunnen
Hallöchen Bibi! 🙂
Ein toller Beitrag, der nicht nur in unserer heutigen Zeit aktuell ist, sondern schon damals aktuell war und mich durch meine Schulzeit begleitet hat.
Ich wurde damals von Lehren gemobbt und somit auch dann von Schülern und dies hielt sich dann leider auch mit mangelndem Selbstbewusstsein so ein paar Jahre, bis ich nun, ich selbst wurde und zu meinem jetzigen Ich.
Ich finde das erklären und vor allem das darüber reden wichtig und nicht das Totschweigen und schief angesehen werden.
Hier brauchen die Mobbingopfer Unterstützung, Aufklärung und Anlaufstellen wie Tipps und deshalb bin ich da voll bei dir und der Aktion.
Liebe Grüßle und Danke für den Beitrag,
Susanne
Bibilotta
Danke dir für dein Feedback – es ist erschreckend, wie viele wirklich davon selbst betroffen sind und waren. Darum ist es leider heute noch wichtiger durch das ganze Online-Leben, das heutzutage geführt wird – viel darüber zu reden – Aufklärung zu betreiben und eben zu wissen, wo man sich Hilfe holen kann. Und man DARF es nicht totschweigen – sondern muss gemeinsam dagegen angehen.
Susanne G. von Bücher aus dem Feenbrunnen
Absolut! 🙂
karin
Hallo Bianca,
das Problem in der heutigen Zeit ist, denke und befürchte ich mal sind die Medien….wie FB , Handy usw. …..früher musste der Täter seinem Opfer gegenübertreten von Auge zu Auge.
Heute reicht das Handy um jemanden fertig zu machen…..ein paar Links zu bestimmten Personen und eine Welle kommt ins Rollen, die schwer stop und steuerbar ist….
LG..Karin..
Bibilotta
Ja, das ist wohl das größte Problem – den jungen Leuten (aber auch den Alten) ist oftmals nicht klar, was sie da verursachen – und handeln schnell unüberlegt.
Ich sags ja – die guten alten Zeiten – da hat man sich von Angesicht zu Angesicht mal gefetzt und gekloppt und dann war auch wieder gut… heute wird Psychoterror gemacht und das mit leider unüberschaubaren Folgen.