Die Zeit der vergessenen Kinder
***Rezensionsexemplar***
Das E-Book hab ich über den Feuerwerke Verlag
als Rezensionsexemplar erhalten.
Die Zeit der vergessenen Kinder – ein Debütroman von der Autorin Charlotte Kliemann. Ich hab mich durch den Titel und den Klappentext angesprochen gefühlt… tauche ich gerne in Zeitgeschichten ein – und wollte wissen, wie die Autorin hier das ganze umgesetzt hat. Es war nicht so einfach, wie ich dachte – da es sehr traurig und schlimm war – aber hey… wer sagt, dass Geschichten immer zuckersüß sein müssen.
Die Zeit der vergessenen Kinder
von Charlotte Kliemann
1941: Das Roma-Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlandes. Dort lernt sie, Hunger, Kälte und Entbehrungen zu trotzen. Als ihr kleiner Bruder stirbt, scheint Rubina daran zu zerbrechen. Doch sie ist stark – vielleicht sogar stärker als der Tod…
Quelle: Feuerwerke Verlag
2008: Martin, Rubinas Sohn, geht nach einer gescheiterten Ehe ganz in seinem Beruf als Zeitungsredakteur auf. Als er Claudia begegnet und sich sofort in sie verliebt, gerät sein geordnetes Leben aus den Fugen. Beide verbindet der Kampf mit unheilvollen Erinnerungen an ihre Kindheit und eine Familiengeschichte, die sie zutiefst geprägt hat. Doch genau diese Gemeinsamkeiten scheinen es unmöglich zu machen, ganz zueinander zu finden. Denn je mehr sie sich aneinanderklammern, desto härter wird ihre Liebe auf die Probe gestellt.
Mehrere Handlungs- und Zeitstränge – eine große Geschichte
Wenn zwei Menschen sich begegnen – eine Verbindungen zwischen ihnen entsteht – und rauskommt, dass sie eine gemeinsame Sache verbindet – dann klingt das erstmal sehr kitschig. Doch das ist es hier gar nicht – es ist soviel mehr.
In mehreren Handlungs- und Zeitstränge führen hier zu einem großen Geschichte. Als Leser springt man immer wieder hin und her – doch letztendlich kommt alles zusammen. Es war interessant auf diese Art und Weise, die Geschichte, die sich hinter Martin und Claudias Vergangenheit verbirgt, zu erfahren.
Die Liebe der beiden wird durch die Familiengeschichte auf eine harte Probe gestellt… schließlich hat sie diese stark geprägt. Doch wie sie damit umgehen – das müsst ihr selbst erfahren.
Kein Buch für mal so eben…
Die Geschichte spielt sich in zwei Zeiten ab … einmal im hier und heute… und einmal ab dem Jahr 1941. Gerade die Passagen, der Vergangenheit, haben mich am meisten aufgewühlt, da es sehr bildhaft erzählt wurde. Ich konnte das Buch nicht mal so eben lesen, da mir der Inhalt doch sehr unter die Haut ging. Die Passagen im Hier und Jetzt waren da für mich fast schon was nebensächlich … wobei sie natürlich einen wichtigen Teil der Geschichte auch ausmachen.
Doch mehr berühren und mitgenommen hat mich einfach die Vergangenheit – und diese Geschichte ging mir mehr als einmal ganz schön unter die Haut – so dass ich pausieren musste um alles sacken zu lassen und zu verdauen. Wie schon erwähnt – kein Buch, das man mal eben so verschlingt, dafür ist die Thematik zu Schwer – wie ich finde.
Wenn die Vergangenheit zum Problem wird …
… dann kann es durchaus mal was das Leben erschweren. So erging es zumindest Martin und Claudia. Beide haben die Vergangenheit aufzuarbeiten – und für sich auch abzuschließen. Doch das gestaltet sich nicht immer so einfach – so dass sie nicht auf Anhieb zueinander finden können…. Doch gerade die Vergangenheitsbewältigung – die hat es hier in sich – was die beiden angeht.
Die Zeit der vergessenen Kinder …
… ein sehr trauriger, gefühlvoller Roman, der den Leser mitnimmt in eine Zeit, an die wir uns nur ungern erinnern – die man aber nicht vergessen darf. Traurig, was Rubina alles mitmachen und erleben musste, traurig, was aus ihr wurde … und gefühlvoll – wie alles sich hier zusammenfügt und wie die Autorin die Handlungen beschrieben und gestaltet hat.
Die Geschichte in der Vergangenheit konnte mich mehr packen und überzeugen – im Vergleich zum Erzählstrang im Hier und Jetzt. Mit Michael und Claudia wurde ich nicht so wirklich warm – dafür hat mich die Geschichte um Rubina sehr berührt, bewegt und gefühlsmäßig ganz schön mitgenommen.