Jugendbuch

[Rezension] “100 schlimme Dinge, die mir bestimmt passieren” von Carrie Mac

100 schlimme Dinge,
die mir bestimmt passieren

von Carrie Mac

erschienen: 17. November 2017
Verlag: Rowohlt Tachenbuch Verlag
Seiten: 352
ISBN: 978-3499217715
Broschiert: 12,99 €
Altersemfpehlung: ab 14 Jahre

Buch bei Amazon

 

Kurzbeschreibung

«Mach dir keinen Kopf.»
«Nun übertreib mal nicht.»
«Denk einfach nicht mehr dran.»

Diese Sätze kann die 16-jährige Maeve nicht mehr hören. Seit Jahren schon leidet sie an zwanghaften Ängsten, und so sehr sie sich wünscht, sie könnte einfach damit aufhören – es geht nicht. Ständig rechnet sie mindestens mit dem Schlimmsten! Da hilft es nicht gerade, dass ihre Mutter, Maeves Fixpunkt, für sechs Monate als Katastrophenhelferin nach Haiti geht. Maeve wird zu ihrem Vater geschickt, dessen Haus gerade im Chaos versinkt, weil 1. Maeves sechsjährige Zwillingsbrüder in ihrer Vorstellung ständig Gefahr laufen, vor ein Auto zu geraten oder entführt zu werden, 2. ihre Stiefmutter kurz vor der Entbindung steht und auf einer (gefährlichen) Hausgeburt beharrt, und 3. ihr Vater seit einiger Zeit wieder dem Alkohol verfallen ist.

Dann trifft Maeve auf Salix, eine auf ganzer Linie faszinierende Straßenmusikerin, die anscheinend vor überhaupt nichts Angst hat. Und das ist gut, denn dieser Sommer bringt mehr Katastrophen mit sich, als selbst Maeve sich hätte ausmalen können.

Quelle: amazon.de

 

Autor

Carrie Mac hat sich schon immer gerne Dinge ausgedacht. Als Kind war sie notorische Lügnerin, heute ist sie Autorin, was fast das Gleiche bedeutet. Sie kann sich keinen Beruf vorstellen, für den sie besser geeignet wäre, und für ihre Jugendbücher wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Wenn sie nicht schreibt, wandert Carrie Mac gerne, denn es hilft ihr beim Denken. Sie lebt mit ihrer Familie in Vancouver/Kanada.

Quelle: amazon.de

 

Meine Meinung

Auf diesen Jugendroman war ich sehr gespannt – zumal mich das Cover wieder mal auf Anhieb schon faszinierte. Ich fand es so mädchenhaft, verspielt und romantisch – da musste ich mich einfach auf die Geschichte einlassen.

Doch so locker, verspielt und verträumt wie es sich auch anhand des Covers gestaltet – so anspruchsvoll und ernst ging es dann doch irgendwie zur Sache. Maeve, die schon seit Jahren unter zwanghaften Ängsten leidet. Sie sehnt sich so sehr danach, dass diese endlich aufhören – aber das geht nicht so einfach.
Man kann es sich kaum vorstellen – aber Maeve denkt immer an das Schlimmste – und das macht es ihr natürlich besonders schwer. Als dann auch noch ihre Mutter für ein halbes Jahr nach Haiti geht und Maeve zu ihrem Vater geschickt wird – fängt die Katastrophe erst so richtig an.

Ständig ist sie um Sorge  – und malt sich das Schlimmste aus – gerade was ihren Vater, seine neue Lebensgefährtin und die Zwillinge angeht.

Alles gestaltet sich hier sehr fliessend und einfach – so dass man, auch wenn man mit Angstzuständen noch nichts zu tun hatte – hier einen tollen, einsichtigen und verständlichen Einblick erhält. Auf diese Art und Weise kann man Maeve´s Verhalten auch sehr gut nachvollziehen und verstehen – was mir sehr wichtig war.

Die große, langersehnte Wende kam dann, als Maeve auf Salix trifft – eine faszinierende Straßenmusikerin, die im Vergleich zur ihr überhaupt keine Ängste hat.
Und genau die Mischung macht diese Geschichte dann letztendlich aus …
Die Themen wie Angstzustände, Selbstfindung und Familie liegen hier schwer im Mittelpunkt und wurden hier wundervoll umgesetzt und zur Geltung gebracht.

Der Schreibstil war sehr locker und leicht – und die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Leider nehmen die Kapitelüberschriften schon sehr viel von der Geschichte vorab weg … das hätte ich schöner gefunden, wenn sich das was anders gestaltet hätte. Aber ok.
Im ersten Drittel des Buches setzt man sehr viel mit Maeve´s Gedankengänge auseinander –was sich gerade auch im ersten Teil des Buches ein bisschen lang zog – da hätte ich mir zu Beginn ein bisschen mehr Aktion gewünscht. Das aber störte den Lesefluss jetzt nicht.
Wer hier auf eine rasante und spannende Entwicklung hofft – den muss ich was bremsen. Diese kommt nur sehr langsam – und nach und nach – aber das machte es aus, dass es sehr realistisch und glaubwürdig rüberkam.

Nicht nur die Handlung war sehr realistisch und nachvollziehbar – auch die Charaktere waren sehr bodenständig, greifbar und man hatte das Gefühl, dass sich alles in der Nachbarschaft hätte abspielen können. Das gefiel mir sehr gut … da nichts überzogen und unglaubwürdig rüber kam.
Sehr nachdenklich und berührt ging ich aus der Geschichte raus – und es wirkte noch einige Zeit nach.

Fazit

“100 schlimme Dinge, die mir bestimmt passieren” von Carrie Mac hat mich emotional sehr berührt und auch nachdenklich gestimmt. Auf lockere, fliessende Art und Weise wurde ich durch den Schreibstil gepackt und mitgezogen. Sehr glaubwürdig kamen die Handlung und die Charaktere rüber – so dass dem Lesespaß nichts im Wege stand.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Ich erkläre mich mit der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten einverstanden. *